Neben der bereits beschriebenen Anapher und Epipher arbeitet eine weitere rhetorische Figur mit dem Mittel der Wortwiederholung: die Anadiplose. Darunter versteht man die Wiederholung des letzten Wortes bzw. der letzten Wortgruppe eines Satzes am Anfang des folgenden Satzes.
Wir erinnern uns: Wortwiederholungen sind ein wesentlicher Bestandteil eines suchmaschinenoptimierten Textes, da Schlüsselwörter in einem Text möglichst häufig wiederholt werden müssen, damit die Suchmaschinen dieses Wort als relevant erkennen. Stichwort: Keyword-Dichte. An die Keyword-Dichte dachte Johann Wolfgang von Goethe sicherlich nicht, als er diesen Satz zu Papier brachte und dabei das Stilmittel verwendete: „Mit dem Schiffe spielen Wind und Wellen, Wind und Wellen spielen nicht mit seinem Herzen.“
Selten sind werbliche oder journalistische Texte so prosaisch, dennoch lässt sich das Stilmittel auch in diesen Texten dezent einsetzen.
So zum Beispiel:
- Sie suchen einen Audi A6, einen Audi A6 mit allen Extras?
- Seine Nerven waren aus Stahl. Und aus Stahl war seine Faust.
- Das Rolf Benz Sofa besteht aus Leder. Aus Leder und Liebe zum Detail.
Oder:
- Suchmaschinenoptimierung ist gut. Gut ist die Suchmaschinenoptimierung, da sie deine Website sichtbar macht.
In diesem Satz fließt sogar noch ein weiteres Stilmittel ein: der Chiasmus, die Kreuzstellung von Wortgruppen oder Sätzen. Selbstredend benutzte auch unser Goethe dieses Stilmittel: „Die Kunst (der Suchmaschinenoptimierung) ist lang. Und kurz ist unser Leben.“