Das wesentliche Mittel einen Text auf Schlüsselwörter hin zu optimieren, ist die Wiederholung. Warum also nicht ein Stilmittel einsetzen, das auf dem Prinzip der Wiederholung basiert: die Anapher.
Unter der rhetorischen Figur der Anapher versteht man die einmalige oder mehrfache Wiederholung eines Wortes (oder einer Wortgruppe) am Anfang aufeinander folgender Sätze oder Satzteile. Sie dient der Strukturierung und Rhythmisierung von Texten. Texte erhalten einen musikalischen Klang und eine hohe Dringlichkeit.
Denn die Anapher unterstreicht die Bedeutung Ihrer Worte und erhöht deren Wirkung. Der Effekt: Das, was Sie sagen, bleibt im Gedächtnis haften.
Nehmen wir ein Beispiel:
„Es gibt nur vier Wege, Geld auszugeben: Gib dein Geld für dich selbst aus. Gib dein Geld für andere Leute aus. Gib anderer Leute Geld für dich aus. Gib anderer Leute Geld für andere aus.“ Dieses Zitat stammt von dem Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman. Schon an diesem Beispiel sehen Sie, dass sich dieses Stilmittel nicht nur in der Literatur anwenden lässt, sondern auch leicht bei werblichen Texten eingesetzt werden kann.
Formen wir das Beispiel für eine Lebensversicherung um, die eine Seite auf die Wortkombination „Geld anlegen“ optimiert haben möchte. Mit – laut Google Adword Tool – knapp 30.000 Suchanfragen im Monat eine viel gestellte Schlüsselwortkombination.
„Es gibt viele Arten, sein Geld anzulegen: Legen Sie ihr Geld auf Ihr Bankkonto. Legen Sie Ihr Geld in unbekannte Fonds an. Legen Sie Ihr Geld unter Ihr Kopfkissen. Oder: Legen Sie Ihr Geld langfristig an. Mit fester Verzinsung. Krisensicher. …“
Sie sehen, Sie erzielen eine Keyword-Dichte, die so schon fast als Keyword-Spam angesehen wird, ohne dass der Leser ob der häufigen Nennung irritiert oder gelangweilt wäre.
Zu häufig sollte die Anapher allerdings nicht einsetzt werden; schnell wirkt sie dann geschwollen, affektiert. Aber nichts spricht gegen einen bedachten Einsatz dieses schönen Stilmittel, um sein Keyword-Ziel zu erreichen.
Oder wie der chinesische Philosoph Konfuzius sagte: „Wer das Ziel kennt, kann entscheiden; wer entscheidet, findet Ruhe; wer Ruhe findet, ist sicher; wer sicher ist, kann überlegen; wer überlegt, kann verbessern.“