SEO und Content-Marketing für Existenzgründer

Existenzgründer sehen SEO gerne als den Heiligen Gral des Marketings. Sie denken, Google schenkt ihnen wie von Geisterhand Kunden. Und das auch noch kostenlos. Es gibt Fälle, da ist dies in der Tat so. Seltene Fälle, sollte ich hinzufügen.

Das sieht auch Saša Ebach, Chefredakteur des neu gegründeten Content-Marketing-Magazins, so. Er erklärt in einem Interview, dass Existenzgründer weniger auf die Rankings als auf die Inhalte ihrer Website achten sollen. Ein gutes Ranking ergibt sich dann von selbst. Sicherlich ein sinnvoller Tipp.

Hier zum Interview

Historischer Rückblick: Als SEO noch TEO war

Können Sie sich noch an TEO erinnern? Gut, der Begriff hat sich nie richtig durchgesetzt, was daran liegen könnte, dass ich ihn gerade erst erfunden habe. Aber das Phänomen gab es: TEO = Telefonbuch-Eintrag-Optimierung. Wie bitte, so etwas gab es? Aber natürlich. Besonders eifrige Optimierer waren die Schlüsseldienste. Sie erkannten als Erste die Macht eines guten Rankings in den Search Engine Result Pages, kurz Serps, die hier natürlich nicht Serps, also Suchmaschinenergebnisseiten hießen, sondern schlicht Gelbe Seiten. Was viel griffiger ist und belegt, dass früher doch einiges besser war und dass es auch im Deutschen sehr treffende Begriffe für bestimmte Produkte und Phänomene gibt. Doch ich schweife ab.

Wie funktionierte die Optimierung in einem gedruckten Werk? Über den Firmennamen – und da waren zwar der Freiheit Grenzen gesetzt, aber nicht der Chuzpe. Die Schlüsseldienste, aber nicht nur die, erkannten: Der Mensch ist faul. Obwohl wir ja angeblich von Wildjägern und Sammlern abstammen, suchen wir nicht gerne. Wir nehmen das Erstbeste, sofern das Erstbeste nicht das Allerletzte ist. Dies bedeutet, wir nehmen den ersten Anbieter in der Liste. Und in einer alphabetischen Liste fängt der erste Anbieter nun mal mit A an (oder mit einer Zahl). Und so firmierten die Schlüsseldienste unter Namen wie A+A Schlüsseldienst oder 007-Schlüssel-Schnell-Service, A.A! Absicherungen aller Art, AAAAAAAAA Schlüssel- und Reparatur-Service. A.A.A.A.A.A.A.A.A.A.A.A.-Schlüsselmeister. Der A-Rekord soll irgendwo in den 20ern liegen. Noch heute finden sich diese Unternehmungen. Doch der Optimierung waren natürliche Grenzen durch die Zeichenlänge gesetzt. Und vertrauensbildend wirkten die Namen auch nicht. Stellen Sie sich vor, Sie suchen einen Chirurgen und er nennt sich aus TEO-Gründen A.A.A. – Amputationen aller Art. Sie sehen. Auch der Name eines TEO-optimierten Proktologen dürfte nicht viel besser klingen. Da hat es der heutige SEO einerseits leichter, andererseits muss er auch tiefer in die Optimierungstrickkiste greifen, um die Faulheit der Menschen zu bedienen.

Aus Esoterik wird Motorik

Dass Google ständig an verschiedenen Schrauben dreht, so auch an der Funktion Google Instant, merkte vielleicht der geneigte Seotorik-Sucher. Fragte Google mich bis vor kurzem stets, ob ich denn ‚Esoterik‘ meine, wenn ich denn ‚Seotorik‘ in die Suchmaske tippte, so erhalte ich seit neuestem den Vorschlag ‚Motorik‘. Vielleicht hat Google mitbekommen, dass die Seite sich um Suchmaschinenoptimierung dreht. Und diese will der Suchmaschinenanbieter dann doch nicht in Verbindung mit Hokuspokus (Entschuldigung, liebe Esoteriker) sehen.

Der Panda und der Pinguin sind gut für Texter

Noch bis vor einigen Monaten hieß Suchmaschinenoptimierung für viele Unternehmen vor allen Dingen eins: Linkaufbau. Die SEO-Buden, pardon SEO-Optimierer wilderten, jagten, schacherten, klauten, erwarben Links, wo immer sie konnten. Viele Links bedeutete hohes Ranking. So die simple SEO-Gleichung. On-Page-Optimierung wurde gleichgesetzt mit Keyword-Stuffing. Bestenfalls wurden noch Links und Headlines mit Keywords versehen. Ich übertreibe natürlich (oder auch nicht).
Die Zeiten sind wohl vorbei. Laut internetworld wirken die Google-Updates Panda und Penguin dauerhaft. Wie die Suchmaschinenoptimierer von sistrix feststellten, fallen überoptimierte Seiten aus dem Index. Inhalt hat Vorfahrt. Und das ist natürlich eine gute Nachricht für Texter. Schließlich sorgen diese für qualitativ hochwertigen Inhalt.
Hier zum Artikel

Wie ein Produktmanager denken, nicht wie ein Techniker

Letzte Woche änderte Google einige seiner wichtigsten Algorithmen. Das Ziel: Überoptimierte Seiten abzuwerten. Ein gutes Ziel. Denn überoptimiert heißt für Google in diesem Fall, Websites, die zu viele künstliche Links aufbauten beziehungsweise die eine absurd hohe Keyworddichte aufweisen. INTERNET WORLD Business sprach mit Searchmetrics-Gründer Marcus Tober, der ein Ende der Technikfixiertheit sieht. Content wird wichtiger und damit guter Text.

IWB: Was erwarten Sie hier noch für die Zukunft?

Tober: Ich erwarte dass sich SEOs weiter anpassen werden und mehr nach den Bedürfnissen des Users arbeiten müssen. Ich empfehle ja schon seit Jahren, dass man als SEO einen Schritt zurücktreten muss und nicht stur auf Optimierung und Technik fixiert ist, sondern mehr wie ein Produktmanager denkt. Also was braucht der User, was würde er mit seinen Freunden teilen, wie navigiert der User durch die Seite etc. SEO wird natürlich bleiben, sich aber weiterentwickeln, was ich persönlich sehr gut finde.

Das gesamte Interview finden Sie unter:
„Google hat echte Probleme mit der Länderzuordnung“

Google mag keine überbordende Werbung

Diese Meldung betrifft einen SEO-Texter nur indirekt: Google straft Websites ab, die im oberen Bildbereich zu viel Werbung einblenden. Damit fügt Google einen weiteren Pflasterstein auf den Weg hinzu, den der Suchgigant bereits letztes Jahr eingeschlagen hat: Der Inhalt einer Website wird immer wichtiger für das Ranking.
Nachdem Google 2011 Websites von so genannten Content Farmen auf den Status einer Griechenland-Anleihe abwertete, geht es jetzt an Websites, die in erster Linie über Werbung Geld machen wollen. Dazu zählen nicht Seiten, die ein, zwei Banner beinhalten, sondern Websites, bei denen ohne zu Scrollen im sichtbaren Bereich der Webseite besonders viele Anzeigen platziert wurden. Eine gemäßigte Verwendung von Anzeigen sei dagegen kein Problem, so internet world business.
Also noch einmal an alle Websitebetreiber: Legt Wert auf gute Texte. Sonst wird aus AAA schnell ein Ramschstatus.

Vergessen Sie den PageRank, schreiben Sie bessere Texte

Wie seo-united (siehe: Artikel) berichtete spielt der PageRank eine immer geringere Rolle bei der Bewertung der Website durch Google. Viel wichtiger, so eine Google-Mitarbeiterin, sei die ‚Conversion Rate‘, die ‚Bounce Rate‘ und die ‚Clickhrough Rate‘ einer Webseite.
Die Konversationsrate zeigt an, wie viele Website-Besucher die gewünschte Handlung abschließen (zum Beispiel einkaufen, eine Anfrage stellen oder was auch immer das Ziel der Website ist). Die Bounce Rate, die Absprungrate, sagt, welcher Website-Besucher sofort wieder das Weite sucht, weil der Inhalt nicht seinen Erwartungen entspricht. Die ‚Clickhrough Rate‘ bezieht sich direkt auf die Suchanfrage und gibt an, wie oft auf den Suchanfrage-Link geklickt wurde, wenn die Seite von Google eingeblendet wurde. Eine gut getextete Meta-Description und Headline sind hier die Erfolgsgaranten.

Erfolg durch bessere Texte

Die drei Erfolgsparameter lassen sich nur durch gute Texte verbessern, denn sie sind direkte Indikatoren, wie kundenfreundlich die Seite getextet, konzipiert und gestaltet wurde. Entdeckt der Website-Besucher sofort die gewünschte Information oder das gesuchte Produkt, fühlt er sich seriös informiert oder gut unterhalten, bleibt er auf der Website beziehungsweise führt die gewünschte Handlung aus. Muss er sich dagegen durch eine uninspirierte Bleiwüste kämpfen, schlecht formulierte Sätze entschlüsseln oder verzweifelt nach dem Warenkorb suchen, sagt er schneller Tschüss als Speedy Gonzales.
Das heißt: Die Qualität der Texte, die Anwenderfreundlichkeit (Usability) und die Gestaltung entscheiden über den Erfolg (das macht auch aus Sicht von Google Sinn, die zum Beispiel über Google Adwords nur Geld verdienen, wenn jemand auf den Link klickt. Daher gewichtet Google erfolgreiche Seiten höher).
Also: Lieber Mühe und Geld in gute Texte stecken und die Usability verbessern, als verzweifelt Links hinterherzurennen.

Inhaltsmastfarmen kommen auf die Google-Bio-Verordnung

Dass der Inhalt einer Website der König ist, ist allgemein bekannt. Doch es gibt Inhalt und Inhalt. Das hat sich mittlerweile rumgesprochen – auch bei Google. Wie bekannt wurde, wird Google einen neuen Algorithmus einführen, der den Inhalt von sogenannten Content Farmen aufspürt und aus dem Index wirft (siehe: internetworld.de).

Was sind Content Farmen?

Content Farmen sind – vereinfacht gesagt – Inhaltsdienstleister. Sie bieten suchmaschinenoptimierte Artikel zu häufig abgefragten Suchbegriffen an. Diese verkaufen sie an Webmaster. Oder sie betreiben eigene Seiten, die als Werbeplattform dienen. Das Ziel: Möglichst viele Klicks zu generieren. Und hier liegt das Problem. Denn es kommt bei den Artikeln weniger auf die Qualität der Aussage als auf die Qualität der Suchmaschinenrelevanz an. Dies geht soweit, dass auf Webseiten Artikel zu Themen erscheinen, die überhaupt nichts mit dem Unternehmen zu tun haben. Nach dem Motto: Besucher ist Besucher. Kennt er uns erst einmal, wird er vielleicht auch Kunde.
Meistens liegt aber das Geschäftsmodell von Content Farmen im Verkauf von Online-Werbung. Sie bieten Bannerschaltung oder Affiliate-Modelle auf ihrer eigenen Website an beziehungsweise verdienen ihr Geld über Google AdSense.
Da kein Wert auf informative Inhalte gelegt wird, sind die Artikel von dürftiger Qualität, für Suchende häufig ein Ärgernis. Ein unnötiger Klick ins inhaltliche Nichts. Nun will Google qualitativ hochwertigen Inhalt höher bewerten. Das bedeutet: Wenn Google einen wirksamen Algorithmus einführt, heißt es in Zukunft: „Qualitive content is king“. Das ist gut so.

Was heißt das für Website-Betreiber?

  • Schreiben Sie selbst. Oder:
  • Kaufen Sie gut recherchierten und individuell geschriebenen Inhalt ein. So vermeiden Sie auch das Problem des „doppelten Inhaltes“.
  • Verwenden Sie keine Papptexte aus der Massentextproduktion.
  • Achten Sie auf den Informationsgehalt Ihrer Artikels. Je höher, je besser.
  • Der Inhalt sollte zu Ihrem Geschäftszweck passen. Inhalt der Inhaltsmenge wegen verliert an Gewicht.

Ab wann ist ein Text ein Plagiat?

Das Wort Textplagiat ist in aller Munde. Nicht weil ich die Tage hier einen Artikel über das Phänomen und Problem des doppelten Inhaltes veröffentlicht habe, sondern, ja richtig, weil unser Politikerliebling Nummer eins, Karl-Theodor zu Guttenberg, Teile seiner Doktorarbeit abgeschrieben haben soll. “Copy und paste” herrscht überall, so scheint es. Doch ab wann gilt ein Text als Plagiat? Diese Frage stellt sich seo-unitid.