Ein einfacher Text

„Es war ein ganz einfaches Motiv, das er sich vorführte, ein Nichts, das Bruchstück einer nicht vorhandenen Melodie, eine Figur von anderthalb Takten, und als er sie zum ersten Mal mit einer Kraft, die man ihm nicht zugetraut hätte, in tiefer Lage als einzelne Stimme ertönen ließ, wie als sollte sie von Posaunen einstimmig und befehlshaberisch als Urstoff und Ausgang alles Kommenden verkündet werden, war gar nicht abzusehen, was eigentlich gemeint sei.“

Diesen schönen Satz, ja, es ist nur ein Satz, verfasste Thomas Mann. Er stammt aus den Buddenbrooks. Wer professionell Webseiten betextet, sollte allerdings solch schöne Sätze vermeiden. Sie sind zu lang. Viel zu lang.
Da Webseiten-Texte zumeist vom Auge nur gescannt und nicht Zeile für Zeile gelesen werden, empfiehlt es sich, nicht mehr als einen Gedanken in den Satz zu packen und auf Schachtelsätze zu verzichten. Bandwurmsätze, die sich über mehrere Zeilen winden, werden nicht verstanden (traurig, aber wahr). Der Leser (besser der Überfliegende) klickt weiter. Oder um es mit Thomas Mann zu sagen: „(Es) war gar nicht abzusehen, was eigentlich gemeint sei.“
Für die Praxis heißt das:

  • Bilden Sie kurze Sätze – zehn bis 20 Wörter sind ideal.
  • Verzichten Sie auf Nebensätze.
  • Packen Sie einen Gedanken in einen Satz.

Wer seine Texte auf Lesbarkeit überprüfen möchte, dem helfen Tools. Zum Beispiel: www.leichtlesbar.de.
Sie müssen einfach nur den Text in das entsprechende Feld kopieren und das Tool errechnet Satzlänge und Silbenzahl. So bewertet es den Schwierigkeitsgrad mit einem Wert zwischen 1 (sehr schwierig) und 100 (ganz leicht). Für einen Webseiten-Text liegt ein guter Wert – je nach Thema – zwischen 50 und 80. Ob der Inhalt des Textes lesenswert ist, dafür sind immer noch Sie verantwortlich. Tools, die alle sinnlosen Texte automatisch löschen, gibt es leider noch nicht.
Der Text von Thomas Mann hat übrigens einen Wert von 4. Als Websiten-Texter wäre der Literaturnobelpreisträger eine Katastrophe gewesen – aber zum Glück besteht die Schriftwelt nicht nur aus Webseiten-Texten.

Das sucheierlegende Wollmilchsauwort, Teil 2

Vor einigen Wochen schrieb ich über den idealen Suchbegriff für Landing Pages, der in etwa so aussieht:

  • Er bezieht sich auf das Angebot.
  • Er ist konkret.
  • Er entspricht der Fragestellung des Kunden.
  • Er beschreibt einen dringenden Bedarf des Kunden.
  • Er wird häufig gesucht.
  • Er hat eine niedrige Mitbewerberdichte und somit eine Chance weit oben zu landen.
  • Er kostet wenig (Cost-Per-Click bei Google Adwords).
  • Er ist kurz (weniger als 30 Zeichen).
  • Er hat keine Umlaute.
  • Er liegt im Trend (laut Google Keyword-Tool).

Wie erhält man so ein sucheierlegendes Wollmilchsauwort nun?

Billige Anmache mag Google nicht

Der Dokumententitel (TitleTag) ist für Suchmaschinen ohne Frage einer der wichtigsten Algorithmen. Auf diesen wirft Google einen besonders scharfen Blick. Und der Suchmaschine dürstet es nach Schlüsselwörtern im Dokumententitel; das haben viele Websitebetreiber erkannt. So hauen sie ihren Title mit Keywords voll, bis es an die Maximalzahl von 69 sichtbaren Zeichen kratzt. Meist werden diese mit einem Querstrich oder Komma abgetrennt (in etwa so: Texten / SEO-Texten / Webtexten / Internettexten). Macht auf dem ersten Blick Sinn. Nun haben aber verschiedene amerikanische SEO-Studien gezeigt: Google mag das nicht.
Denn Google schließt von billigen Tricks auf billigen Inhalt. Das heißt: Auch eine Suchmaschine fällt nicht auf plumpe Anmache rein. Wer die Suchmaschine verführen will, sollte ganze Sätze oder Phrasen verwenden. Um es etwas kalauernd zu sagen: Schließlich heißt es ‚DIE Suchmaschine‘ – und Frauen mögen ja auch nicht mit schlichten Imperativen bezirzt werden (DU! Frau! Komm!). Funktioniert in den seltesten Fällen.
So sollte ein Web-Texter sich die Mühe machen, beim Betexten des Dokumententitels kurze und anschauliche Sätze zu schreiben oder eine nette Ellipse oder Phrase dichten. Zumindest sollte er auf den überbordenden Einsatz von Kommas und Querstrichen verzichten.

Das sucheierlegende Wollmilchsauwort für Landing Pages

Vorneweg: Was ist überhaupt eine Landing Page? Wie der Name es schon sagt, eine Seite, auf der ein Surfer landet – und zwar wenn er auf einen Banner oder einen Treffer seiner Suchanfrage klickt. Das heißt: Potenziell kann jede von einer Suchmaschine erfasste Seite einer Webpräsenz eine Landeseite sein. In der Praxis sind es solche Seiten, bei denen ein bestimmtes Angebot im Mittelpunkt steht und die extra für dieses Angebot konzipiert und betextet wurden. Das Angebot kann ein Produkt sein, aber auch eine Information oder eine Aufforderung zum Handeln.

Die Landing Page hat mehrere Aufgaben:
1. Sie soll Traffic erzeugen, also möglichst viele Besucher auf die Seite locken.
2. Sie soll so genannte Leads bewirken. Das heißt, Besucher zu einer Handlung verführen.
3. Sie soll verkaufen. Ein Produkt oder eine Dienstleistung.

Dementsprechend sind Landing Pages mit Warenkörben verknüpft, führen auf einen Bestellbutton (zum Beispiel, um einen Newsletter zu bestellen) oder rufen ganz allgemein zu einer Handlung auf (in der denglischen Marketing-Fachsprache ‚Call-to-action‘).
Zehn Tipps für den idealen Suchbegriff für Landing Pages

Warum Adwords und SEO Geschwister sind

Widmen wir uns heute mal zur Abwechslung Adwords-Anzeigen. Diese schaltet man ja bekanntlich, weil man schnell oben in den Trefferlisten nach einer Suchanfrage auftauchen möchte. Aber auch bei bezahlten Anzeigen gilt: Oben ist nicht immer oben. Zumindestens nicht ganz oben (und Studien zeigen, dass nur die vier Erstplatzierten angeklickt werden). Die Position der Anzeige hängt a) vom Preis ab, aber auch b) von der Qualität der Anzeige. Wird zum Beispiel die Anzeige häufig angesteuert, landet sie nach einer Zeit automatisch weiter oben. Das macht aus Google-Sicht Sinn, da Google ja nur bei einem Klick Geld verdient und sich manchmal Masse vor (Preis)-Klasse lohnt. Aber auch im Vorfeld achtet Google auf die Qualität der Anzeige. Dafür wurde ein sogenannter Qualitätsfaktor entwickelt, der unter anderem den Inhalt der Anzeige mit den gebuchten Keywords abgleicht. Anzeigentexte, in denen die gebuchten Keywords häufig auftauchen, erhalten einen besseren „Qualitätswert“.

Deshalb sollten nur Keywords gewählt werden, die relevant für das Produkt oder Thema sind. Und: Die Keywords sollten sich auf der Landingpage wiederfinden. Adwords-Anzeigen texten und Webseiten texten geht also im Idealfall Hand in Hand. Anzeigen ohne textlichen Bezug auf die Website sind ineffektiv und somit teuer. Die Seite sollte also auf Keywords optimiert sein. Ergo: Eine SEO-Seite eignet sich ideal als Landingpage, sofern die richtigen Keywords gefunden wurden. Es lohnt sich also auch aus der Sicht von Adwords-Anzeigen, in Keyword optimierte Seiten zu investieren. Man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe.

Definitiv Infinitiv – oder auch nicht.

Suchmaschinennutzer lieben Infinitive. In der Regel tippen die Menschen Objekt und Infinitivform in die Suchmaske, sofern sie selbst eine Handlung durchführen wollen. Sie suchen: Auto kaufen, Hiddensee zelten, Köln skaten usw. Zu diesem Phänomen trägt auch Google Instant bei, also die recht junge Funktion von Google, Eingabevorschläge in Echtzeit zu generieren und dabei gleichzeitig die besten Treffer anzuzeigen. Eingabevorschläge von Google bestehen fast immer aus Infinitiven.
Dies sollte man als SEO-Texter im Hinterkopf behalten, denn die flektierte oder unflektierte Schreibweise beeinflusst maßgeblich das Ergebnis der SERPs, der Trefferliste. Zwar versuchen die Suchmaschinen durch Stemming-Operationen, darunter versteht man einen Algorithmus, der verschiedene morphologische Varianten eines Wortes auf ihren gemeinsamen Wortstamm zurückgeführt, auszugleichen, doch das gelingt nicht im vollen Umfang. Ein SEO-Beispiel: kaufen oder gekauft

SEOs liebste Freunde, Teil 2

Vor einigen Tagen gab es die ersten zehn Tipps und das Versprechen weitere zu liefern. Hier löse ich das Versprechen nun ein:

  1. Wenn Sie Blog-Artikel über andere Kanäle posten, verwenden Sie unterschiedliche Titel.
  2. Der Titel macht’s. Geben Sie jeder Ihrer Websites einen einzigartigen Titel (TitelTag). Auch hier gilt: Plagiate lohnen nicht. Und wenn unbedingt der Name Ihrer Firma im Titel erscheinen muss, dann stellen Sie ihn ans Ende des Titels. Denn jemand, der Ihre Firma speziell sucht, findet sie schon.
  3. Seien Sie ein penetranter Schlüsselwortverwender. Penetranz ist eigentlich keine schöne Eigenschaft und jeder Texter lernt im 1. Semester, möglichst Wortwiederholungen zu vermeiden, aber Suchmaschinen sind keine Ästheten. Setzen Sie Keywords in Textlinks, Image-Alt-Attributen, Dokumententitel, Permanentlinks usw.
  4. Bieten Sie Anlass zum Klatsch und Tratsch. Nichts verbreitet sich im Internet schneller als Tratschgeschichten (schlimm, aber so in nun mal die menschliche Natur). Tratschgeschichten führen zu vielen Backlinks.
  5. Jeder liest gerne Bildunterschriften. Selbst die Google Spider. Also schreiben Sie zu Ihren Bildern kurze Texte und packen Sie in diese Keywords.
  6. Bild und Text interagieren. Nicht nur beim Betrachter, sondern auch für die Spiders. Der Text um die Bilder wird sorgfältig von den Robotern gelesen. Versuchen Sie den Text um das Bild an den Bildinhalt anzupassen (sofern das Bild für Ihre Kernaussage von hoher Bedeutung ist).
  7. Vermeiden Sie doppelten Content. Sei es durch gespiegelte Sites (wie z. . www.seotorik.de und seotorik.de), sei es durch Einkauf von Inhalt bei Content Farmen, sei es durch gedankenlose Übernahme von vorgefertigten Texten, sei es durch nicht tolerierbaren Textklau.
  8. Auch wenn der Leumund der Meta-Description bei SEO-Spezialisten nicht der beste ist: Texten Sie diese sorgfältig und stimulierend, denn Sie ist häufig der erste Kontakt des Kunden mit Ihrer Website.
  9. Dokumententitel (TitleTags) lesen die Spinnen gerne. Sie sind aber auch der erste Eindruck, den ein Kunde von Ihrer Website nach einer Suchabfrage erhält. Also achten Sie auf Ihre Worte. Setzen Sie gekonnt Keywords ein.
  10. Fett sein, ist den Spinnen wurscht. Fett geschriebene Wörter helfen manchmal den Text besser zu gliedern und Keywords hervorzuheben, sie sind also für die Lesbarkeit des Textes von Bedeutung. Die Spider hingegen ignorieren die Befehle< strong > und < b >.

Schreiben Sie selbst

Neulich saß ich mit einem Freund in einer Kneipe und ich erzählte ihm von meinem Blog. Dieser Freund betreibt seit einigen Jahren sehr erfolgreich einen Webshop für Sportartikel. Seine Firma hat sich auf ein Nischensortiment spezialisiert – welches verrate ich nicht, um seinen Wettbewerbsvorteil nicht zu gefährden. Das Unternehmen ist eine Erfolgsgeschichte wie aus dem Google-Lehrbuch. Zwei Studenten gründen in einer Garage eine Online-Firma und durch clevere Produkt- und Marketingpolitik steigen sie innerhalb weniger Jahre in die erste Liga auf. Mittlerweile dürften sie der zweitgrößte Vertreiber dieser Spezialprodukte in Deutschland sein.

Ein Grund: Schon seit den Anfangstagen landete die Website auf den vorderen Positionen der Suchmaschinen-Ergebnisseiten (SERPs).

Er erzählte mir, dass er unter seinen Lieferanten als der SEO-Profi gilt, dabei hätte er nie besonderen Wert auf Suchmaschinenoptimierung gelegt; eigentlich hätte er kaum Ahnung davon. Wie ist es möglich, dass er ohne größere Kenntnisse stets auf den ersten Seiten gelistet wird? Die Antwort:  Er schreibt seine Texte selbst. Jedes Produkt, das er anbietet, beschreibt er ausführlich in eigenen Worten – ohne dabei an die Keyword-Dichte oder Wortplatzierung zu denken. Warum reicht das aus?

Mehr als „Mehr“ oder „Hier klicken“ – clevere Link-Texte

Möchten Sie Ihre Website auf die Keywords „Mehr“ oder „Hier klicken“ optimieren? Wahrscheinlich nicht. Aber viele Unternehmen machen dies. Denn diese beiden Begrifflichkeiten dürften die wahrscheinlich am meisten verwendeten Link-Texte sein.
Dazu sollte man wissen, der Link-Text spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Suchmaschinenoptimierung. Denn: Suchmaschinen wie Google oder Yahoo messen dem Link-Text mehr Bedeutung zu, als wenn der Begriff auf einer Seite, in einer URL oder in den Metadaten auftaucht. Nun kann aber eine Suchmaschine mit dem Begriff „Mehr“ herzlich wenig anfangen – der Leser im Übrigen auch nicht; er klickt in eine unbestimmte Zukunft (wie Konversionsspezialisten und Usibilitatoren bestätigen können).
Die Folge: Die SEO-stimulierende Wirkung des Links verpufft in den Weiten des Netzes. Wirkung erzielen insbesondere die Link-Wörter, die mehrfach auf einer Seite genannt wurden. Nur wie schafft man das?

Weiter geht es mit ein paar Tipps für den perfekten Link