Parataxe, BILD und Schnellfeuergewehr

Google mag die Parataxe, die Hypotaxe nicht so sehr. Alles klar? Die Parataxe ist eine Aneinanderreihung selbstständiger Sätze, in der Regel Hauptsätze. Dementsprechend ist die Hypotaxe das Gegenteil. Sprich: ein verschachteltes Satzgefüge, eine Verbindung von Haupt- und untergeordneten Nebensätzen.
Die Vorliebe für die Parataxe hat einen einfachen Grund: Googles Roboter können Schachtelsätze nicht entschlüsseln. Wie weiland der Autor im Lateinunterricht sucht die Suchmaschine vergebens nach dem Verb, dem Objekt oder Sinn.
Für einen Texter stellt sich die Frage: „Wie lange soll ein Satz sein?“ und „Wie verständlich ist der Satz?“
Weiter: Satzlänge, Verständlichkeit, Tipps

Grundlagen: Latent semantisch – Themenfelder besetzen

In der englischsprachigen SEO-Literatur taucht immer wieder der Begriff LSI-Keyword auf. Dieser Begriff hat nichts mit Drogen zu tun, sondern steht für Latent Semantic Indexing Keyword.
Was sind latent semantische Schlüsselwörter? Ganz einfach: Schlüsselwörter, die mit dem Hauptschlüsselwort themenverwandt sind. Dies können Synonyme sein, Begriffe aus dem gleichen Wortfeld oder Begriffe, die gerne zusammen genannt werden wie Köln Dom, München Oktoberfest oder Texter SEO.

Weiter: Wie erhält man solche themenverwandte Begriffe?

Gut Ranking braucht Verweile

Spätestens seit dem Panda Update bewertet Google auch die Verweildauer auf einer Website. Google misst also die Zeit, wie lange sich ein Besucher auf der Seite aufhält, bevor er sie wieder verlässt. Es wird hierzu die Zeit zwischen dem ersten und dem letzten Zugriff auf die Website gemessen. Wenn ein Besucher fünf oder zehn Minuten auf einer Seite flaniert, dann denkt Google: Schau an, interessanter Inhalt. Wenn er nach zwei Sekunden flüchtet, meint auch Google: Was für eine Mistseite!
Die Gretchenfrage lautet daher: Wie halte ich Besucher auf einer Website? Einfache Antwort: Ich fessele sie.

Fesselungsmethode 1: Guter Text

Inhalt. Inhalt. Inhalt. Wer das findet, was er sucht, bleibt. So einfach ist das. Insbesondere dann, wenn der Inhalt gut aufgearbeitet und ordentlich getextet ist. So einfach ist das natürlich nur in der Theorie. In der Praxis gibt es verschiedene Hürden, die es zu überwinden gilt. Ein Stichwort heißt Skimmer, ein weiteres Scanner. Ich werden sie an anderer Stelle mal erläutern. Dennoch: Arbeit beziehungsweise Geld in guten Text zu investieren, lohnt sich. Ach was lohnt sich, ist unerlässlich.
Und: Der Text braucht eine gewisse Länge. Wenn Sie dem Nutzer in zwei Zeilen auf Ihrer Website den Sinn des Lebens zirkelfrei darlegen können, dann dienen Sie der Menschheit im Allgemeinen und dem Nutzer durch knackige Kürze im Besonderen – Google aber nicht (In diesem Falle würde ich aber Google hinten anstellen). Der Leser liest die beiden Zeilen, klickt die Seite weg und lebt glücklich und zufrieden bis an sein Lebensende.
Was ich sagen will, um den Besucher auf einer Website zu halten, bedarf es eines vollgefüllten Futtertrogs. Oder: Wort ist Zeit.

Fesselungsmethode 2: Gute Angebote

Was sind die Websites mit längster Verweildauer? Ja, richtig, Shops. In gut konzipierten Webshops flanieren die Besucher wie in einem Einkaufszentrum an einem Samstagnachmittag. Man schaut hier und da und da und dort. Man lässt sich inspirieren, vergleicht, überlegt. Die Zeit spielt plötzlich keine Rolle mehr. So ein Nachmittag ist schnell vorbei.

Fesselungsmethode 3: Webvideos

Webvideos „rauben“ per se Zeit, da sie chronologisch betrachtet werden müssen. Im Gegensatz zum Text oder statischen Bildern kann der Nutzer sie nicht überfliegen. Die Zeitschiene des Videos gibt den Takt vor. Ein Video kann gut und gerne einige Minuten die Besucher auf der Website bannen.
Allerdings gilt für Videos das Gleiche wie für Text. Nur lustige, unterhaltsame, spannende Videos finden im Auge des Betrachters Gefallen. Aufgrund der Videoflut entscheiden die Nutzer mittlerweile in sekundenschnelle, ob sich das Anschauen lohnt. Eine langweilige Sequenz und der Bewegtbildfreund sagt adieu. Irgendwo die iPhone-Kamera draufhalten und von seinem Angebot fabulieren reicht nicht aus.

Aus Esoterik wird Motorik

Dass Google ständig an verschiedenen Schrauben dreht, so auch an der Funktion Google Instant, merkte vielleicht der geneigte Seotorik-Sucher. Fragte Google mich bis vor kurzem stets, ob ich denn ‚Esoterik‘ meine, wenn ich denn ‚Seotorik‘ in die Suchmaske tippte, so erhalte ich seit neuestem den Vorschlag ‚Motorik‘. Vielleicht hat Google mitbekommen, dass die Seite sich um Suchmaschinenoptimierung dreht. Und diese will der Suchmaschinenanbieter dann doch nicht in Verbindung mit Hokuspokus (Entschuldigung, liebe Esoteriker) sehen.

Der Panda und der Pinguin sind gut für Texter

Noch bis vor einigen Monaten hieß Suchmaschinenoptimierung für viele Unternehmen vor allen Dingen eins: Linkaufbau. Die SEO-Buden, pardon SEO-Optimierer wilderten, jagten, schacherten, klauten, erwarben Links, wo immer sie konnten. Viele Links bedeutete hohes Ranking. So die simple SEO-Gleichung. On-Page-Optimierung wurde gleichgesetzt mit Keyword-Stuffing. Bestenfalls wurden noch Links und Headlines mit Keywords versehen. Ich übertreibe natürlich (oder auch nicht).
Die Zeiten sind wohl vorbei. Laut internetworld wirken die Google-Updates Panda und Penguin dauerhaft. Wie die Suchmaschinenoptimierer von sistrix feststellten, fallen überoptimierte Seiten aus dem Index. Inhalt hat Vorfahrt. Und das ist natürlich eine gute Nachricht für Texter. Schließlich sorgen diese für qualitativ hochwertigen Inhalt.
Hier zum Artikel

Think global, write local

Das letzte Google-Update heißt Venice und seine Auswirkungen sind seit Juni in Deutschland zu spüren. Eine wesentliche Neuerung: Die Ergebnisse werden noch lokaler. Google glaubt, dass die Menschen gerne nach Firmen aus ihrer Umgebung suchen. Das mag stimmen. Diese Neuerung bietet auf jeden Fall kleineren, lokalen Unternehmen die Chance, weit vorne im organischen Index zu landen. Und die Ergebnisse bei den von mir in letzter Zeit optimierten Seiten bestätigen dies. Optimierte man die Seiten auf eine Zweiwort-Suchanfrage aus Angebot + Ort, dringt man in die Phalanx der großen Websitebetreiber ein, sofern das Unternehmen tatsächlich vor Ort sitzt.
Weiter: So gehen Sie vor.

Richtige Schnipsel texten

Seit diesem Jahr übernimmt Google in manchen Fällen die Dokumententitel und die Meta-Descriptions, also die Metaangaben, nicht automatisch, sondern generiert sogenannte Snippets. Das sind Textschnipsel, die dann nach einer Suchanfrage in der Trefferliste, den SERPs, angezeigt werden. Google will so bessere Suchergebnisse erzielen, da der Textinhalt noch mehr Gewicht bekommt als die leicht zu beeinflussenden Meta-Daten. Der Gedanke dahinter: Einen guten Text zu schreiben, ist schwieriger als einen guten Dokumententitel oder eine gute Kurzbeschreibung.

Die Generierung der Snippets erfolgt nach einem bestimmten Muster, das für Texter und Online-Redakteure von Bedeutung ist:

  1. Google sucht sich die Informationen für seine Schnipsel in erster Linie aus den Anfangszeilen eines Textes. Das heißt, die ersten Sätze werden noch wichtiger. Der für die Suchmaschinen wichtigste Inhalt sollte in den ersten 200 Zeichen erwähnt werden. Dies gilt insbesondere bei kurzen Texten (siehe unten).
  2. Google kann komplizierte Sätze nicht entschlüsseln. Die Snippets werden aus einfachen Sätzen generiert. Schachtelsätze sollten daher vermieden werden.
  3. Bei längeren Texten unterteilt Google den Text in Bausteine. Gut gegliederte Themenblöcke machen daher auch aus Sicht der Suchmaschine Sinn.
  4. Einzelne Textpassagen respektive Textblöcke sollten als solche durch Zwischenüberschriften gekennzeichnet werden.
  5. Textpassagen können gezielt optimiert werden. Insbesondere sogenannte Longtail-Suchanfragen werden so bedient, das heißt, Suchanfragen die über mehrere Wörter gehen. Da diese immer mehr zunehmen, können gerade Nischenanbieter und Dienstleistungsunternehmen hier gezielt ihre Website auf eine vordere Position texten.

Wie ein Produktmanager denken, nicht wie ein Techniker

Letzte Woche änderte Google einige seiner wichtigsten Algorithmen. Das Ziel: Überoptimierte Seiten abzuwerten. Ein gutes Ziel. Denn überoptimiert heißt für Google in diesem Fall, Websites, die zu viele künstliche Links aufbauten beziehungsweise die eine absurd hohe Keyworddichte aufweisen. INTERNET WORLD Business sprach mit Searchmetrics-Gründer Marcus Tober, der ein Ende der Technikfixiertheit sieht. Content wird wichtiger und damit guter Text.

IWB: Was erwarten Sie hier noch für die Zukunft?

Tober: Ich erwarte dass sich SEOs weiter anpassen werden und mehr nach den Bedürfnissen des Users arbeiten müssen. Ich empfehle ja schon seit Jahren, dass man als SEO einen Schritt zurücktreten muss und nicht stur auf Optimierung und Technik fixiert ist, sondern mehr wie ein Produktmanager denkt. Also was braucht der User, was würde er mit seinen Freunden teilen, wie navigiert der User durch die Seite etc. SEO wird natürlich bleiben, sich aber weiterentwickeln, was ich persönlich sehr gut finde.

Das gesamte Interview finden Sie unter:
„Google hat echte Probleme mit der Länderzuordnung“

Unkaputtbar – oder was? Neologismen und SEO

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, denken sich viele Textschaffende und Sprachspieler, und kreieren neue Wörter, sogenannte Neologismen, Wörter, die entweder ganz neu gebildet wurden, wie zum Beispiel simsen, oder Wörter, die aus der Komposition von mehreren Substantiven, Adjektiven oder Adverbien entstanden. Bekannte Beispiele dieser Wortschöpfungen in der Werbung sind unkaputtbar, aprilfrisch, hauchzart. Einige Wörter wurden auch bewusst von Marketingabteilungen in die Welt gesetzt: So wurde Zahnpasta durch Zahncremes ersetzt. Das klingt gesünder.
Aber auch Journalisten lieben solche Wortgeschöpfe und erfinden Begriffe wie Gotteskrieger, Gutmensch oder Modezar. Viele Neologismen entspringen der Jugendsprache und schaffen es in den normalen Sprachgebrauch wie zum Beispiel der Warmduscher oder hammergeil, der allerdings nur noch von Berufsjugendlichen wie Dieter Bohlen benutzt wird. Selbst Politiker greifen zu der Sprachtrickkiste und machen aus einer Klimakatastrophe einen Klimawandel oder reden – je nach politischer Couleur – entweder von Herdprämie oder Betreuungsgeld.
Neologismen sind ein ausdrucksstarkes Werkzeug, anschaulich zu schreiben oder zu sprechen. Sie erzeugen oft starke Bilder, regen zum Denken an und überraschen. Was hat das nun mit SEO zu tun?? Mehr